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#22 ein Wochenende in DC

>>30.08.-02.09.2019<<

Bekanntermaßen sind späte Flüge günstige Flüge.😀 Deswegen habe ich mich also um 5 auf den Weg zum Flughafen gemacht um den Flieger um 8 zu erwischen.

 

Achso, vielleicht sollte ich euch erstmal bisschen Input geben, was überhaupt der Plan war 😉: Ich dachte mir: nutze ich mal das Labordayweekend für meinen ersten Trip und fliege nach DC. Ich hab also in unserer Chicagogruppe gefragt und auch zwei Interessierte gefunden. Flug gebucht, Airbnb gebucht, Rucksack gepackt und Wetter soll auch top sein: alles klasse!☀️

 

Dass ich auf der sowieso schon 1,5h-Fahrt mit der L dann die Nachricht kriege, dass der Flug Verspätung hat, war nicht so prickelnd. Trotzdem war es nur halb so schlimm, weil Lena, meine eine Mitreisende, auch schon da war. Bei O´Hare angekommen, haben wir uns dann kennengelernt und zum Glück auf Anhieb verstanden. Und weil Leon, der andere Mitreisende, voll lieb ist, ist er auch extra früher zum Flughafen gekommen, obwohl er krank war, einfach nur, damit wir da nicht alleine hocken. ❤

So haben wir dann also die 4,5h, die unser Flug letztendlich Verspätung hatte, alle zusammen verbracht.

 

In Baltimore angekommen (dahin sind die Flüge günstiger), haben wir uns erstamal n Uber bestellt, weil wir logischerweise keine Lust hatten noch 2h zu unserer Unterkunft zu gurken, die in nem Vorort von DC war.

 

Mit dem Airbnb war das aber auch so ne Sache: ich hatte zwar bei der Buchung Bescheid gesagt, dass wir dann spät ankommen... aber nicht 3-Uhr-morgens-spät 😅. Wir sind dann also in das Haus geschlichen und wollten einfach den Anweisungen aus der E-Mail folgen, mussten aber feststellen, dass die Treppe zu unserem Zimmer zugeschlossen war.

Wir standen dann locker ne Viertelstunde kichernd im Flur und haben uns gegenseitig ange-"pscht", weil es in dem Haus mehrere Zimmer mit Airbnb Leuten gab, während ich versucht hab, unseren Gastgeber anzurufen. 😂

Achso, hab ich eigentlich schon erwähnt, dass unter der Treppe ne Tür in den Keller führt, die offen stand?

Von da haben wir dann auf jeden Fall immer den Klingelton gehört, gefolgt von gruseligem Schnauben und Grunzen. Eigentlich wollten wir Leon auch schon die ganze Zeit runterschicken aber der war genau son Weichei wie Lena und ich.

😂😂

Nach dem fünften Anruf oderso kam dann endlich Bewegung in die Sache und wir haben uns gegenseitig voreinander geschubst, weil keiner dem "gruseligen Mann aus dem Keller" nen Guten Morgen wünschen wollte. 😅Er kam dann halt auch komplett verschlafen, im Pyjama hoch, aber war echt lieb und hat uns aufgeschlossen. Gruselig wars trotzdem.

Bis wir dann fertig im Bett waren, wars um 4, aber dann konnten wir wenigstens doch endlich pennen.

DAY 1 - Fahrradtour um die (National) Mall

Trotz der anstrengenden Anreise wollten wir früh aufstehen um den Tag gut zu nutzen... ja... hat eher so semi (gar nicht) geklappt. Wir haben morgens festgestellt, dass es im Airbnb einfach Frühstück bestehend aus 1000 Cerealsorten, Brot, Obst, kleinen Küchlein, Porridge und Kaffee und so gab und da mussten wir uns ja erstmal ordentlich voll fressen. 😜 Wirklich in der Stadt drin waren wir dan glaub ich gegen 13Uhr. Das ging aber zumindest voll easy mit der Metro.

Unser Tagesplan war es die National Mall zu erkunden. Und an alle, die jetzt sagen "Öhh wieso gehst du denn in ner fremden Stadt erstmal shoppen?" Waren wir nicht.😛 Die National Mall beschreibt den Platz, an dem das Capitol, das Washington Mounument und die ganzen anderen Denkmäler sind. Auf einem Teil der Grünfläche war auch grade ein indisches Fest zum 500. Jahrestag von keine Ahnung (ich hab mir den Flyer sogar durchgelesen, aber es leider schon wieder vergessen... ich könnte auch nachschauen, aber ich bin zu faul). Dass das mit gratis Essen zelebriert wurde, passte uns ganz gut in den Kram. War ja nicht so, dass wir grade erst gefrühstückt hatten.😇😋

Wir haben uns dann einfach nochmal vollgestopft mit Bananen, Curry Burritos, süßem Reis und Eis.

 

Danach haben wir uns dann einen 24h-Fahrradpass geholt, weil das gesamte Gelände ja echt weitläufig ist. Der hat 8$ gekostet und sich wirklich gelohnt!😍Das einzig wirklich dumme war halt, dass man mit den Fahrrädern immer nur ne halbe Stunde am Stück fahren darf, sie dann wieder an so einer Station anmelden muss, um sich danach dann gleich wieder ein neues zu nehmen.😐🙄 Ich hab das einmal um ne Minute verpasst und durfte gleich 2$ drauf zahlen.

 

Anyway, der erste Punkt auf unserer Fahrradtour war dann das Capitol. Das sieht echt schön aus und ist auch wirklich groß!🙏

(Auf dem Hinweg zur Mall sind wir am weißen Haus vorbeigelatscht und das war ja winzig! Also nicht wirklich winzig, aber ich hab mir das immer sooo viel imposanter vorgestellt😂).

 

Wir sind dann noch weitergeradelt und waren beim Washington Monument, wo auch das World War II Denkmal ist, und sind dann am Wasser lang zum Lincoln Memorial. Von da aus gings dann um ein anderes Wasser (Tidal Basin, das sagt euch genauso wenig wie mir, ist wie son kleiner See) noch zum Memorial von Thomas Jefferson, Martin Luther King Jr. und FDR. 🚗⛰

 

Nach so viel Kultur haben wir uns dann aber doch noch einen kleinen Shopping Ausflug zu Brandy Melville gegönnt, der irgendwie doch nicht so nah dran war, wie wir dachten. Das war besonders für Leon, der btw krank war (also so richtig krank) etwas anstrengend.

Tat mir auch echt Leid... hab jetzt trotzdem nen neuen Ring und ne Kette.😇😋 Zum Abendbrot gabs dann noch n Shake und Pommes (ohne Witz, wenn ich meine gesamte Ernährung auf Shakes umstellen könnte, würd ichs tun) und damit war der erste Tag dann auch beendet. 🌙

DAY 2 - auch in Amerika hat Sonntag nicht alles auf :/

Am Sonntag haben wir es immerhin ne Stunde früher in die City geschafft 🎉und hatten die ganzen Smithsonian Museen aufm Plan. Auf dem Weg zur National Mall, wo die ja alle sind, sind wir am Newseum vorbeigestolpert und weils ganz interessant aussah, sind wir da dann rein. Das erste Coole and dem Museum war, dass vor dem Eingang die Titelseiten von jeweils einer großen Zeitung aus jedem Bundesstaat ausgestellt sind. Und die sind immer aktuell. Jeden Morgen um 6 werden die aus jedem Staat rübergemailt, ausgedruckt und ausgestellt.😱

Beim Eintritt im Newseum kann man sparen, wenn man das online bucht, was wir natürlich nicht gemacht haben, weil wir dumm wie Brot sind.🙄😂 Generell haben wir immer erst gesehen, dass es Gutscheine oder Aktionen gibt, wenn wir unser Zeug schon bezahlt hatten, also immer dran denken: vorher schlau machen!

Immerhin konnten wir aber Leon als "Papa" nehmen und Lena und mich dann als zugehörige Kinder, sodass Leon dann 25$ bezahlt hat und wir das einfach durch drei geteilt haben.


Das News eum, man mag es kaum glauben, beschäftigt sich mit Zeitungen, Neuigkeiten und eben Medien im Allgemeinen. 😜 Es gab ne Ausstellung über die Fotos der Pulitzer-Preis-Gewinner seit 1942, die echt mega interessant war, weil zu vielen Fotos eben die Hintergrundgeschichte erzählt wurde.

Außerdem gab es ne Ausstellung über eine amerikanische Sendung (ähnlich der Heute-Show glaub ich), über Pressefreiheit, LGBTQ, die Mauer in Deutschland, Segregation und über die Entwicklung und Bedeutung von Medien im Allgemeinen.
Zur Krönung hat man von der obersten Etage auch noch ne grandiose Aussicht über DC. 😍🙏 Insgesamt haben wir 2,5h da drin verbracht und meiner Meinung nach war das echt gut investierte Zeit.


Im Anschluss haben wir uns natürlich erstmal Mittag geholt (wir haben einen süßen Laden gefunden, in dem es Bowls gab🍱🍚) und wollten uns dann Chinatown anschauen. Und ich weiß, das mag sehr stereotypisch sein, aber wenn ich an Chinatown denke, denke ich an enge Gassen mit Straßenständen und so chinesischen Laternen etc. Keine Ahnung warum, aber das ist so das feste Bild in meinem Kopf. Dass das einzig besondere war, dass die Läden zusätzlich zu dem normalen Namen noch den chinesischen drüber stehen hatten, war dann schon sehr enttäuschend.😐

Immerhin gab es dort Urban und wir konnten Klamotten anprobieren, die wir uns als Au Poors aber eh nicht leisten können xD.

 

Theoretisch gesehen wollten wir dann noch entweder in die National Art Gallery oder in das Museum für African American History. Ich mein praktisch gesehen wollten wir da auch hin... geklappt hat es trotzdem nicht.😅 Es war mittlerweile circa 16Uhr/16:30Uhr und die Museen haben leider selbst in Amerika nur bis 17Uhr auf. Dass man dann Sonntag lieber die gesamte Mall hätte machen sollen, ist uns dann auch aufgefallen.🤷🏽‍♀️

 

Alternativplan war dann die eine Kirche an der Mall zu besichtigen... die leider auch zu war. Alternativ-Alternativplan war dann nochmal zum Washington Monument zu gehen, weil das nachts ja auch ganz schön ist und dann 20min zu einem Keksladen zu laufen nur, damit wir überhapt irgendwas zu tun haben. Die Kekse waren aber auch echt gut und wir waren dann immerhin relativ früh im Bett.😴

DAY 3 - noch mehr Kultur und so

Letzter Tag und man glaubt es kaum aber wir waren doch tatsächlich früh mit einem Plan in der Stadt. Jaha, wir haben uns richtig entwickelt. 😀 Der erste Tagesordnungspunkt war die Library of Congress, die vom Bücherbestand her größte Bibliothek der Welt. Die Bibliothek an sich sieht schon echt wunderschön aus und es gab sogar gerade eine Ausstellung über Woman´s Suffrage und bei Feminismus bin ich prinzipiell immer dabei. xD

Eine Gutenbergbibel liegt da auch noch rum und ein Abteil mit Steinzeitgedöns oderso, bei dem man auf hässliche Figuren zeigen und sagen konnte "schau mal, das bis du!" gabs auch 😜😂

Das abgehakt ging es dann weiter in den Botanischen Garten (Richtung Captiol), den ich jetzt persönlich nicht soo schön fand, weil vielleicht auch einfach keine Saison war. Trotzdem hat Lena ein schönes Polaroid schießen können. Zur Stärkung sind wir bei der Hitze ☀️ dann wieder zurück in Richtung Bibliothek zu einem Burritoladen gelatscht nur um gleich danach wieder zum Bus beim Capitol zu laufen. Ihr merkt schon unsere Planung ist on point. 🤷🏽‍♀️ Jedenfalls wollten wir dann den Circulator Bus nehmen um uns den Weg zum Museum of African American History zu sparen. Dachten uns für einen Dollar kann man das mal machen. Dass die Busse den ganzen Tag für lau gefahren sind (keine Ahnung, ob das einfach daueraft so ist) hat uns dann doch nochmal sehr erfreut. 😀🎉

 

Das Museum war an sich ...gut. Also es ist mega umfangreich, geht über 4 Etagen, und man beginnt im Keller und arbeitet sich dann vom Sklavenhandel bis zu Obama hoch. Es war nur ziemlich überfüllt und etwas verwirrend, weil es manchmal mehrere Wege gab. :/ Am Anfang war es dann sogar so, dass manche Texte auch einfach komplett zweimal vertreten waren. Meiner Meinung nach würde es  Sinn machen einen "roten Faden" auf den Boden zu packen, dem man dann folgen kann.

Trotzdem bietet das Museum eben echt viel und kostet auch keinen Eintritt. Wir haben uns nach dem geschichtlichen Teil dann aber die Ausstellungen über irgendwas aus der Moderne gespart.

Stattdessen sind wir zur nächsten Haltestelle gewatschelt und haben unsern neuen Freund den Circulator Bus genutzt um zu einem FroYoLaden zu kommen. 😋

 

Da hab ich es doch auch tatsächlich mal geschafft mir vorher die App runterzuladen und 5$ Rabatt zu bekommen 😍😇. In dem Stadtteil, in dem wir da waren, gab es auch noch Wände mit Grafitti, bei dem wir uns (von Deutschen natürlich, weil die überall sind) haben fotografieren lassen. 😂😂

Wir sind dann wieder Richtung Stadt gefahren und ich habe mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht und Lena und Leon auf die Suche nach Postkarten. Ich hab meine dann am Bahnhof gekauft und muss sie btw noch schreiben und abschicken. Absolut inkompetent ich weiß.

Aber soll ich euch was sagen? Die Chicagopostkarten, die ich in meiner ersten Woche gekauft hab, hab ich übrigens auch noch. 😅

Anyway, ich hatte mir als Organisationstalent natürlich vorher einen MARC-Zug rausgesucht, der auch nur 7$ kosten sollte anstatt 40$, die der Amtrak gekostet hätte. Als ich mein Ticket dann kaufen wollte, musste ich aber feststellen, dass der an LaborDay gar nicht fährt.

Love my life.😩

 

Bin dann also wieder zurück zum Bahnsteig geeilt, wo der Amtrak noch stand und hab der einen Bahnfrau meine Situation erklärt. Sie meinte ich könnte noch ein Ticket kaufen, wenn ich das bei ihr direkt mache kostet das aber 35$, wenn ich anrufe nur 20-25$. Ich natürlich endgenervt, weils jetzt so viel teurer ist, bedanke mich bei ihr und häng mich in die Warteschleife.🙄

Weil der Zug aber in 10min gefahren wär, meinte sie ich kann mich auch schonmal reinsetzen... Ja... dann sind wir losgefahren. Und ich hatte immer noch kein Ticket... Und die Kontrolleurin kam... und ich hatte immer noch kein Ticket... awesome.🎉

Ich hab dann also auch ihr meine Situation erklärt und was ihre Kollegin mir gesagt hatte. Sie schaut mich mit nem gernevt/mitfühlendem Blick an und meint: "Well that´s Kasey and the thing is... Kasey is new."

In dem Moment hab ich schon geschluckt und dachte "Oh". 😦

 

"Wir sind jetzt von der Station losgefahren, dass heißt du kannst online kein Ticket mehr kaufen. Und wenn du es bei mir kaufst, kostet es 45$."

"Oh oh"

"Und ich akzeptiere keine Karte"

"Doppel Oh oh"

Ich also fast am heulen😩 schau sie so nach dem Motto Und nu? an und sie holt immer noch dezent genervt aber trotzdem lieb ihr Telefon raus und versucht mich mit irgendner Zentrale zu verbinden. Beim 2. Versuch hat das dann auch geklappt und ich konnte ihm meine Kreditkartennummer geben (ich hab eeewig nicht verstanden hab, dass ich meinen Namen so "J wie Jaguar, O wie Orange"-mäßig buchstabieren sollte, sondern immer, wenn er das gesagt hat, dachte ich, er liest ihn mir zur Korrektur nochmal vor und hab immer nur mit Ja geantwortet 😅😂)

Glück im Unglück! Ich hab letztendlich nur 23$ bezahlt.😍

Mein Flieger war ausnahmsweise auch mal pünktlich und die nach-Hause-Fahrt nachts in der L hab ich zum Glück auch überlebt.

 

Washington DC ist auf jeden Fall eine echt schöne Stadt und wir sind auch günstig weggekommen mit unserm Trip, dadurch, dass man für viele Sachen einfach nix bezahlen muss. Und auch, wenn wir nicht zur Kirschblütensaison da waren, hatten wir top Wetter und konnten es genießen, dass die Stadt so grün ist.

 

Bis bald,

Johanne 🌺