Guess what? I´m back!

It´s been a week and this is what happened:

Ich bin am 22.08. nach genau 13 Monaten in den USA wieder in Deutschland gelandet. Ich hatte am Flughafen schon maximal schlechte Laune, weil alle Deutsch geredet haben und ich es einfach nicht vermisst hab. Ich mag es, wenn Leute einen nicht zwangsläufig verstehen und man über sie lästern kann. Ich mag die englische Sprache an sich. Ich mag die Idee, dass man sich in der Masse verstecken und als neue Person ausgeben kann, ob das nun ist, weil man genau weiß, dass man die Leute alle nie wieder sehen wird und ihnen daher Mist erzählen kann oder ob man sich einfach als Amerikaner ausgeben kann und somit jeden "austrickst".

Ich mag einfach Amerika...

Ich kann zu den "positiven" Punkten Covids auf jeden Fall hinzufügen, dass es nicht so doll auffällt, wenn man mit Maske heult. Nicht, dass mich das noch groß jucken würde, nachdem ich ein Jahr lang meine I-don´t-care-Attitude gefestigt habe, aber n paar Blicke ersparen ist jetzt auch einfach nicht so schlecht.

Meine Eltern haben mich auf jeden Fall abgeholt, mit süßem Schild und allem und haben brav gewartet, als ich mich eine Stunde lang für den Covid Test angestellt habe. Zuhause gabs Kuchen mit meiner Oma (mit Abstand obvi, aber sie wohnt halt bei uns im Haus) und meine Schwester kam auch noch vorbei und hat Hallo gesagt (mit Abstand).

Alles schön und gut... und dann wollte ich schlafen.

Und hab geheult.

Und hab mich in meinem Zimmer umgeschaut.

Und hab geheult.

Das gemalte "Au Pair"-sign an meiner Pinnwand, was mich motivieren sollte das Jahr wirklich durchzuziehen? Nicht hilfreich. Die Karte, auf der es um die beste Lücke im Lebenslauf geht? Nicht hilfreich. All die Fotos mit USA Vibe? Not helpful. Und die selbstgemalten Bilder mit Travelthema? Definitely not.

Ich hab geheult und geheult und geheult. Bestimmt gute 3h lang.

Und mir ist mal wieder aufgefallen wie unglaublich dankbar ich sein kann, dass mein Jahr so überragend war, dass ich einfach auf eine Art und Weise Freudestränen weine. Schlafen konnte ich durch die Erkenntnis trotzdem nicht.

 

Jetlag hittete auch auf jeden Fall hart, sodass ich anfangs 15 Uhr aufgestanden und um 6 Uhr ins Bett gegangen bin. Achso und ratet, was ich auch die folgenden Nächte nachts noch gemacht hab? Richtig: geheult.

Mittlerweile bin ich bei um 11 und 2 und kann einfach nur nicht mehr schlafen, muss aber immerhin nicht mehr weinen.

 

Aber zum Leben hier.

Alles ist so viel kleiner. Unsere Küche, unser Geschirrspüler, der Herd, die Stühle: alles ist so viel kleiner! Meine Bettdecke, mein Schreibtisch, unser Auto, geez selbst meine Eltern sind geschrumpft!

Ja, die USA sind das Land der Superlative aber das ist mir nie (ja gut, schon paar Mal) actually so aufgefallen und hier ist es einfach weird. Außerdem hasse ich es in gewissem Maße wieder bei meinen Eltern zu wohnen. Ich hatte das Jahr über sooo viele Freiheiten und bin enorm über mich hinausgewachsen und generell erwachsen geworden und back hier fühl ich mich komplett abhängig und als wäre ich wieder 13.

Ich dachte, dass ich wieder komme und meine innere Entwicklung irgendwie auffällt, stattdessen sehen meine Eltern mich immer noch als das verpeilte Kind, als das ich gegangen bin und behandeln mich auch so.

 

Also bin ich glücklich wider hier zu sein? Nein, nein nicht wirklich. In Chicago ist Sommer und ich bin frei und alles ist toll. Hier ist es grau und ich muss mich ums Studium kümmern, auf das ich gar keinen Bock hab und Quarantäne trägt auch nicht zu einem besseren Mood bei.

 

Außerdem weiß ich jetzt nachts nie was mit mir anzufangen.

Denn ja, obviously könnte ich schlafen, aber kennt ihr das, wenn man in diesen Denkermode fällt, seine gesamte Existenz in Frage stellt, nostalgisch wird und einfach irgendwas machen will?

That´s me. Every single night.

 

Es ist gerade halb zwei und ich werde mir morgen früh wieder so denken "Oh man war ich schon wieder dramatisch" aber ist ok. Das Recht nehme ich mir mal raus.

 

Fazit:

Habe ich meine Eltern vermisst? Not really, aber manchmal ist es doch ganz schön sie hier zu haben.

Bereue ich es nicht verlängert zu haben? Nein, denn mit Au Pair Sein bin ich auf jeden Fall done.

Würde ich ohne mit der Wimper zu zucken meine 7 Sachen packen und zurück nach Chicago gehen, wenn ich könnte?

Ja, ja definitiv... ich vermisse mein Leben...

 

Bis bald,

nachtaktive Johanne